Christian Schröder
Meine Jugend

"Ich mag den Wald und
Liebe das Wasser!"

1980 wurde ich in der Kleinstadt Saalfeld geboren. Dort bin ich auch aufgewachsen. Da meine Eltern nur eine kleine Mietwohnung besaßen und ich das Zimmer mit meiner älteren Schwester teilen musste, war ich als Kind meistens draußen in der Natur unterwegs. Im Wald, auf Wiesen, Feldern und auch auf der Straße vertrieb ich mir die Zeit. Die Natur ist seither mein stetiger Begleiter. Spätestens ab dem Zeitpunkt als ich mit 15 für 3 Jahre auf ein ca. 60-Einwohner-Dorf mitten im Nirgendwo ziehen musste.

Parallel dazu war ich in den Ferien oft bei Oma in Berlin und bin ständig heimlich S-Bahn gefahren. Das hat mir gefallen und ich konnte alleine die große bunte Stadt relativ sicher durchqueren. Fasziniert von diesen extremen Unterschieden habe ich mein ganzes Taschengeld verfahren.

Künstlerische Anfänge

So ca. 1995 fing ich dann an, selbst Skizzen von Buchstaben zu zeichnen. Irgendwann wusste ich, hey das nennt man Graffiti oder so…! In meiner Heimatstadt Saalfeld stand ich damals damit ziemlich allein da und ich zog mich zurück, da ich oft nur belächelt wurde. Auch mein Vater hielt nichts davon! Legale Wände und Sprühdosen gab es hier noch nicht. Also baute ich mir aus alten Bettlaken und Holzleisten meine eigenen Flächen, ging nach draußen und probierte viel herum.

Mangels Geld übermalte ich die selbstgebauten und bespannten Rahmen immer wieder neu, mischte alle möglichen Farben, die mir in die Hände kamen und die mit gebrachten Sprühdosen aus Berlin ineinander.

"Ich mag keinen Müll
in der Natur!"

Der Anfang

Im April 1998, im Keller meines Elternhauses sprühte ich meinen ersten ca. 3x4m großen Schriftzug „push“ den ich damals richtig cool fand.

Das Bild entstand mit den für Graffiti halbwegs tauglichen Sprühdosen der Firma Sparvar.  Das hieß soviel wie: Füllen mit Standard-Cap, mittelmäßige Deckkraft, viel Nebel und anschließende Kopfschmerzen.

Ich musste die giftigen Dinger immer wieder nachkaufen, da diese ratzfatz leer gesprüht waren. Sie waren damals total überteuert – dafür lokal – erhältlich. Egal, irgendwann war mein erstes Graffiti dann fertig und ich konnte die Caps wieder frei blasen.

So entwickelte ich mich Stück für Stück und bekam ein Gefühl für Farbe und Technik. Irgendwann bemerkte ich, dass es nur begrenzte Möglichkeiten gab, die mir die Buchstabenwelt vorgab. Ich distanzierte mich ein Stück weit davon und habe nebenbei viele andere Sachen ausprobiert.

Natürlich gab es auch Jahre, in denen gar nichts passierte, doch ich habe die Sache nie aus den Augen verloren und mir immer mein eigenes Atelier gewünscht, in dem ich mich voll und ganz Ausleben kann.

"Ich höre gern dem Blätterrauschen im Wind zu!"

2011 war es dann endlich soweit, ich bekam die Möglichkeit, ein Grundstück mit einer Halle zu ergattern. Jetzt oder nie dachte ich mir! Nach ein paar Hürden und eine ganze Zeit später schreibe ich heute diese Zeilen aus meinem Atelier.

Was mich bei den Leinwandarbeiten so fesselt, ist der Gedanke etwas zu erschaffen, was bleibt und wovon immer gezehrt werden kann. Ich möchte diesen Planet nicht verlassen, ohne ein Zeichen gesetzt zu haben. Mit meiner Kunst möchte ich Menschen erreichen, die auch einen Bezug zu Natur und Umwelt haben, sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit interessieren, achtsam mit Ressourcen umgehen und versuchen, das Große und Ganze zu verstehen. Ich mag es mit Leuten zu arbeiten, die Spaß am Leben haben und ihren positiven Teil dazu beitragen.

Meine Bilder sollen den Betrachter Unterhalten, eine positive Aura schaffen und Gedankenspiele ermöglichen. Aber meine Kunst soll auch zum Nachdenken anregen und zum Gespräch einladen. Ich möchte in jedem Falle einen Mehrwert schaffen, der sich erfreulich auswirkt und den Menschen gleichzeitig daran erinnern, dass ohne Mutter Erde gar nichts geht.

Mit meiner Kunst spreche ich auch politische Themen an und setze allgegenwärtige Probleme um. Für Wasser jedoch, in allen möglichen Aggregatzuständen, habe ich eine besondere Liebe entwickelt.

Hinter meinen bildlichen Abstraktheiten steckt jede Menge harter Arbeit, in die ich mich voll und ganz hinein begebe. Meine handwerklichen und technischen Fähigkeiten habe ich dabei stetig verfeinert und spezialisiert.

"Ich mag es nicht, wenn jemand
ständig Wasser laufen lässt
oder die Kühlschranktür
grundlos offen steht!"

Es fordert einen sensiblen Betrachter, der etwas detailverliebt sein muss, um sich in diese Bilder hinein zu versetzten und um zu verstehen, welchen Raum ich ihm mit diesen Bildern gebe. Dabei erfüllt es mich, während der Arbeit Lösungen zu entwickeln und mich mit Problematiken auseinander zu setzen.

Ich beginne meine Bilder oft ohne Konzept. Es ist alles erlaubt und frei von Zwängen. Geführt durch Intuition und innere Impulse entstehen meine Bilder aus Experimenten im Chaos mit Farben verschiedenster Konsistenzen. Gerne benutze ich auch Naturmaterialien wie Holzspäne oder Asche.

Das heißt, ich collagiere, zeichne, kratze, drucke und mische gern alles miteinander und durcheinander. Erst während der Arbeit entstehen genauere Vorstellungen und ich beginne, mich zu konzentrieren und versuche gewisse Dinge, wie z.B. Schwerkraft oder Trägheit zu nutzen. Die Kraft der Spontanität ist dabei nicht zu unterschätzen. Es braucht oft keinen Plan.

Das Ergebnis schafft in mir Freude und Zufriedenheit und das wiederum ist auch gleichzeitig meine Motivation, um am liebsten gleich 10 Leinwände auf einmal zu malen. Die zufällige Zusammenarbeit von Materialien und autodidakten Eingebungen, oft aus einer Stimmung heraus, lassen die kuriosesten Dinge entstehen. Wie in der Natur!

Man könnte es auch als bildliche Evolution betrachten. Ich begebe ich mich voll und ganz in diese Situation hinein. Alles um mich herum verschwindet! – In diesem Moment bin ich FREI!

Meine Techniken

Spray Paint

Fein- oder grob-körnig, mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbare Partikel, die durch das Zerstäuben von Farbe entstehen

Stencil Art

Motive, die mit Hilfe von Schablonen aufgesprüht werden

Nass-in-Nass-Technik

bietet dem Maler ein großes Experimentierfeld - durch die frische Konsistenz gehen die Farben unwillkürlich eine Verbindung ein

Spachteltechnik

Verschiedene Gegenstände dienen mir hierbei als Spachtel, mit dem ich Acrylfarbe auftrage. Dadurch entstehen spannende Strukturen.

Schwammtechnik

Acrylfarben werde mit einem Schwamm gemischt und aufgetragen, um bestimmte Effekte entstehen zu lassen.

Collage Art

Unterschiedliche Materialien werden miteinander kombiniert (zum Beispiel Zeitungsfetzen und Tapetenreste).

Lavieren

Hierbei wird Farbe in einer sehr dünnen Konsistenz aufgetragen. Dadurch erreicht man eine durchscheinende Fläche. Der bereits gestaltete Untergrund erhält so quasi nur noch eine Tönung.

Ich male Bilder für Menschen, die ein Bewusstsein für Natur und Umwelt haben. Für Leute, die sich für Nachhaltigkeit interessieren und sich gern im Garten rum treiben. Ich möchte mit meinen Bildern vor allem unterhalten, positive Erlebnisse schaffen, aber auch Alarm schlagen und wachrütteln.

Was den Schutz unserer Umwelt angeht, bin ich persönlich der Meinung, dass die immer schneller fortschreitende Ressourcen-Ausbeute des Planeten nicht mehr aufzuhalten sein wird, wenn wir nicht sofort – und damit meine ich jeden von uns – anfangen zu handeln, anstatt uns nur auf Andere oder nachfolgende Generationen zu verlassen. Bereits angerichtete Schäden werden unumkehrbar sein.

Amazonasabholzung und Kunststoff in Mägen von Fischen sind keine Kavaliersdelikte. Umweltschutz funktioniert nur mit uns allen.

Ich mag den Wald und Liebe klares Wasser. Wenn ich die örtlichen Sandberge besuche, die mittlerweile einer Müllhalde ähneln, oder ich im Wasser tote Fische entdecke, bin ich richtig erschrocken und enttäuscht. Mein Herz fängt an zu raßen. Ich kann es nicht leiden, wenn jemand den Wasserhahn ständig laufen lässt oder das Tiefkühlfach ohne Grund offen steht.

Wenn wir jetzt nicht aufwachen und handeln, wird der Planet schneller als uns Recht ist vor die Hunde gehen.

Wir sind die Gesellschaft!

"WOW! Coole
Wolkenformationen!"

Visuelle Eindrücke

Adresse
Niedere Köditzgasse 2
07318 Saalfeld
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